LAMPERTHEIM. Theresia mus packt an, wo sie nur kann. Ob im Elternbeirat an der Schule, der Lebenshilfe oder ‘beim Ökumenischen Arbeitskreis — die Seniorin engagiert sich seit Jahren in ihrer Heimatstadt. Das wurde am Dienstag von der Bürgerstiftung Lampertheim honoriert. Neben ihr wurden in der feierlichen Stunde im Sitzungszimmer des Stadthauses auch die Schülerhilfe des Asylkreises an der Martin-Luther-Kirche suwie der Evangelische und Katholische Besuchsdienst im St. Marienkrankenhaus ausgezeichnet
Die Bürgerstiftung wurde 2009 vom Regierungspräsidium Darmstadt offiziell anerkannt. Sie würdigt unter anderem Bürger, die sich ehrenamtlich um Mitmenschen kümmern, im Stillen wirken — und dadurch auch die Kommune entlasten. Im letzten Jahr bekamen die Streitschlichter die Auszeichnung, diesmal durften sich gleich drei Geehrte über eine Urkunde und 400 Euro freu! In seiner ‚Lauäatio hob Frank Rüdiger Kirschner hervor, was die Ausgezeichneten im Laufe der Jahrzehnte geleistet haben. „Hilfe ist freiwillig, wächst aus dem Bürgergefühl heraus und kann nicht vom Staat angeordnet werden“, so der Vorstandsvorsitzende der Stiftung.
So kam er auf Theresia Asmus zu sprechen, deren Hilfsbereitschaft sich wie ein roter Faden durch ihr Leben zieht. Kirschner dankte der Lampenheimeiin für ihr „resolutes Auftreten“. Bereits seit 1965 leistet sie ehrenamtliche Arbeit, erhielt dafür schon den Preis für Gerechtigkeit von Kardinal Lehmann und die Stadtplakette in Bronze. Auch den Asylkreis rief sie nach dem Brand einer Asylunterkunft Anfang der 90er Jahre ins Leben. „Sie hat die Leute auf Augenhöhe abgeholt und immer ein wannherziges Miteinander gepflegt“, hetnnte der Vorstandsvorsitzende in seiner Rede. Asmus dankte der Jury und ihren Liebsten: „Die Familie muss immer herhalten. Aber sie steht hinter mir.“ So seien Tochter und Sohn immer zur Stelle, wenn es ums Chauflieren oder um Computer-Fmgen ginge. Auch die vielen Helfer in ihrem Team vergaß sie in der Dankesrede nicht: „Ich kann in meinem Kopf viel ausspinnen, aber ohne helfende Hände geht nichts.“
Die Hausaufgabenhilfe des Asylkreises wurde auch von Theresia Asmus nach dem Feuer mitbegründet. Dort wird ausländischen Kindern der Einstieg in das fremde Schulsystem erleichtert. Bereits seit 18 Jahren haben die Helfer dort immer ein offenes Ohr für Kinder und deren Eltem, „Hier wird nach Lösungen gesucht — das kann man gar nicht hqch genug bewerten“, so Kirschner. Der Laudator glaubt, dass die Kinder sich immer an diese Erfahrung erinnern würden und sich das positiv auf ihr Leben auswirke. Dieter Melchior erzählte kurz, wie die Schülerhilfe auf die Auszeichnung reagierte; „Wir haben übeflegt, 0b wir die Ehrung annehmen sollen. Das überraschende Ergebnis: 1a, weil wi: es verdient haben“, sagte er schmunzelnd. Zweimal in der Woche stehen die Helfer zur Verfügung — auch bei SchwfimmbadWetter, wenn keiner kommt“, so Melchior, dessen Dank noch einmal an Theresia Asrnus ging: „Sie hat das meiste geleistet.“
Zu guter Letzt bekamen auch der Evangelische und Katholische Besuchsdienst ihren Preis „Wenn ein Leben durch eine Krankheit oder einen Unfall ‘aus den Fugengerät. Wenn nichts mehr ist, wie es einmal war — dann sind sie da“. lobte Frank Rüdiger Kirschner die Seelsorger.