Ein „Oskar“ für besondere Courage

Von unserem Redaktionsmitglied Uwe Rauschelbach
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Lampertheim. Der „Oskar“ wird auch in Lampertheim verliehen. Die Bürgerstiftung hat diese kleine Skulptur geschaffen, um verdienstvolle Initiativen von Bürgern, Vereinen und Institutionen auszuzeichnen. Sie belohnt damit „Courage in Lampertheim“. Von der Wertschätzung der Bürgerstiftung samt einem Geldbetrag von jeweils 400 Euro profitieren in diesem Jahr die Seniorenbegegnungsstätte, die Schülerpatenschaft „Nazanin“ und die Jugendgruppe des THW.

Haben Lösungen für alle Notfälle parat: die Jugendlichen des Lampertheimer THW-Ortsverbands mit Betreuern und Vertretern der Bürgerstiftung bei der Auszeichnung im Sitzungssaal des Stadthauses. © Nix

Haben Lösungen für alle Notfälle parat: die Jugendlichen des Lampertheimer THW-Ortsverbands mit Betreuern und Vertretern der Bürgerstiftung bei der Auszeichnung im Sitzungssaal des Stadthauses. © Nix

Zur Feierstunde im Sitzungssaal des Stadthauses, die vom Gitarrenensemble der Musikschule mit beschwingten Klängen begleitet wurde, hieß Stiftungsratsvorsitzender Erich Maier neben Stadtverordnetenvorsteherin Brigitte Stass auch den Ersten Stadtrat Jens Klingler namentlich willkommen. Die Bürgerstiftung sei, so Maier, eine Einrichtung „von Bürgern für Bürger“. Ihr Ziel: die Gemeinschaft zu fördern und für die Fortentwicklung des Gemeinwesens zu sorgen. Im vergangenen Jahr hatten die Jugendfeuerwehren sowie die Vorsitzende des Projektbeirats Altlasten Neuschloß (PAN), Carola Biehal, die „Courage“-Auszeichnung erhalten.
„Noch lange nicht am Ende“

Gestern wurde die Ehrung zum vierten Mal vorgenommen. „Und wir sind noch lange nicht am Ende“, sagte Stiftungs-Vorstandsvorsitzender Frank-Rüdiger Kirschner. In seiner Laudatio führte er aus, in der Seniorenbegegnungsstätte sei „die größte Erfahrung Lampertheims versammelt“. In ihr engagierten sich Bürger, „deren Lebensplanung nicht nur in der Verfolgung höchstpersönlicher Interessen besteht“. Mit einer großen Palette von Veranstaltungsangeboten spreche die Seniorenbegegnungsstätte einen weiten Interessentenkreis an.

Der Vorsitzende des Seniorenbeirats, Heinz-Dieter Schäfer, äußerte sich denn auch „sehr stolz“ über die Auszeichnung. Die vor sechseinhalb Jahren gegründete Begegnungsstätte erfreue sich des Zuspruchs von Menschen aus der gesamten Region. Die Vorbereitungen zum Neujahrsempfang am 8. Januar seien bereits im Gang. „Ich möchte diese Begegnungsstätte nicht mehr missen“, bekannte Schäfer.

Unterdessen kümmert sich die Schülerpatenschaft „Nazanin“ um Kinder in Familien, die ihren Schützlingen nicht die nötige Unterstützung gewähren können. Die Gruppe besucht die Kinder in der Regel zweimal pro Woche zu Hause und gibt, neben der Nachhilfe in Deutsch, Englisch oder Mathematik „Beratung in allen Lebensfragen“, wie Stiftungs-Chef Kirschner ausführte. Bislang würden über zehn Kinder betreut. Die Warteliste zeige, dass weitere Paten benötigt würden. In Bürstadt sei die Idee der Schülerpatenschaft inzwischen aufgegriffen worden.

Laut Stefanie Schrod, Mitbegründerin der Lampertheimer Schülerpatenschaft „Nazanin,“ hat sich das Projekt aus einer „Schnapsidee“ entwickelt. Die Auszeichnung durch die Bürgerstiftung bedeute nunmehr Wertschätzung und Ansporn zugleich.
„Das Pflänzchen hegen“

Dem THW-Ortsverband bescheinigte Kirschner, eine wertvolle Jugendarbeit zu machen. Die Jugendlichen würden vertraut gemacht mit Lösungen in allen nur denkbaren Notfällen. Im nächsten Jahr finde ein Treffen des THW-Jugendlandesverbands in Lampertheim statt. Am Beispiel der Jugendorganisation sagte Kirschner: „Wenn wir das Pflänzchen hegen und pflegen, da wächst dann auch was.“

Nach Informationen des Ausbildungsbeauftragten Martin Münd soll die Geldspende in die Jugendarbeit des THW fließen. So ist geplant, im nächsten Jahr eine Minigruppe für Sechs- bis Zehnjährige aufzubauen. Ziel der Jugendarbeit sei es nicht nur, technische Kompetenz im Umgang mit den Gerätschaften zu vermitteln, sondern vor allem die soziale Dimension des Helfens. THW-Ortsverbandschef Karl-Robert Röhrig gratulierte der Jugendgruppe zur Auszeichnung mit dem „Courage“-Titel.

Die Feierstunde endete mit einem weiteren Geschenk durch die Bürgerstiftung: Vorstandsvorsitzender Kirschner überreichte den Mitgliedern des Gitarrenensembles je einen Gutschein für eine Eintrittskarte zum Neujahrskonzert mit den Starkenburger Philharmonikern am 13. Januar.
© Südhessen Morgen, Mittwoch, 14.11.2012

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